Ein Jahr OXI – Griechenland und wie weiter
Ein Jahr ist es her, seit die griechische Bevölkerung mit 61,3% ein überwältigendes Votum gegen die Politik der Memoranden setzte und das Referendum mit OXI beantwortete. Es war die Zeit der heißen Verhandlungen mit der Troika um die Bedingungen eines dritten Kreditpaketes für Griechenland. Der Ausgang ist bekannt: Die Linksregierung gab nach und die Bevölkerung musste ein weiteres Paket der Austerität hinnehmen. Seit den Neuwahlen im September ist es hierzulande um die Krise in Griechenland vergleichsweise ruhig geworden; im Fokus stehen nun die so genannte „Flüchtlingskrise“ bzw. die Kämpfe der Migration.
Gemeinsam mit zwei Referent_innen aus Athen wollen wir über die aktuelle Situation vor Ort sprechen. Welche Auswirkungen hat die Fortsetzung der Kürzungs- und Sparpolitik auf den Alltag der Menschen im urbanen Raum? Welche Spuren haben die großen Protestbewegungen der letzten Jahre hinterlassen? Wie steht es aktuell um die Solidaritätsnetzwerke und politischen Zusammenhänge, die seit langem gegen die Austeritätspolitik Widerstand leisten? Und gibt es Möglichkeiten, zwischen den Kämpfen in Griechenland und jenen in Frankfurt Verbindungen herzustellen?
Zu den Referent_innen
Dimitra Spanou ist Stadtplanerin und untersucht im Rahmen ihrer Dissertation die Transformation von Geschlechterverhältnisse unter Bedingungen der Austerität anhand von zwei Fallstudien, in denen Frauen im Rahmen von Graswurzelbewegungen vor allem in Athen aktiv sind bzw. waren.
Pascalis Samarinas ist Architekt und aktuell mit der National Technical University of Athens assoziiert. Er promovierte 2014 zu urbaner Politik und öffentlichen Diskursen über Stadt unter der griechischen Diktatur.
Beide Referent_innen sind Mitbegründer_innen von Encounter Athens, einem Verbund von Forscher_innen an der Schnittstelle von Wissensproduktion und Aktivismus, und in urbanen sozialen Bewegungen aktiv.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt, für eine Flüsterübersetzung ins Deutsche ist gesorgt.
Eine Veranstaltung des AK Kritische Geographie Frankfurt und der interventionistischen Linken Frankfurt (IL)
Mit Unterstützung des AStA der Universität Frankfurt